31 Jul, 2017

Purpurglanzstar

Purpurglanzstar

Familie: Sturnidae

Wissenschaftlich:  Lamprotornis purpureus
Englisch:
       Purple Glossy-Starling
Französisch:
Choucador pourpré
Holländisch:
  Purperglansspreeuw

Es gibt keine bekannte Subspezies (monotypisch)

Nachstehender Bericht wurde mit freundlicher Genehmigung den AZN 10/2000 entnommen. Autor: R. Neumann

Beschreibung
Größe ca. 25-27 cm, Stirn und Kopfseiten sind violett metallisch glänzend gefärbt, Nacken Schulter, Bürzel und Schwanz sind blau glänzend, Rücken und Schwingen grün mit gelbem Schimmer.
Das Auge ist orangegelb. Die Geschlechter sind gleich gefärbt. Der 1,0 Purpurglanzstar unterscheidet sich vom 0,1 durch die Körpergröße, er ist ca. 1 cm größer und hat im Alter von ca. zwei Jahren (dann ist er geschlechtsreif) am Schnabelansatz eine kleine Erhebung, und das 0,1 eine kleine Vertiefung. Der Größenunterschied ist deutlich zu sehen wenn beide Geschlechter zusammensitzen. Bei allen meinen Purpurglanzstaren ist dieses der Fall.

Verbreitung
Der Purpurglanzstar ist von Senegal durch die Savannengebiete Westafrikas bis zum Sudan, Uganda und West-Kenia vertreten.

Lebensweise
Das Benehmen gleicht der anderer Stare, deren Lebensraum er auch teilt. Der Purpurglanzstar brütet in Baumhöhlen oder morschen Baumstümpfen.

Haltung
Der Purpurglanzstar sollte wegen seiner Größe nur in Volieren gehalten werden. Meine Versuche, den Purpurglanzstar für Ausstellungen an AZ-Käfige zu gewöhnen, sind meines Erachtens bei all meinen Jungvögeln gescheitert, da die Ausstellungskäfige einfach zu klein sind.
Meine Stare sind alle paarweise in Volieren von 4 x 1 x 2,2 m (L x B x H) und angeschlossener Innenvoliere 2 x 1 x 2,2 m (L x B x H) untergebracht, die jederzeit aufgesucht werden können und im Winter bis 20 °C beheizt werden. Die Außenvoliere ist mit Sträuchern bepflanzt und hat Naturboden, der im Frühjahr mit Walderde ausgetauscht wird. In der Innenvoliere ist der Boden mit entstaubter Hobelspäne ausgelegt um den Kot zu binden, damit es keine Geruchsbelästigung gibt, da meine Innenvoliere einen direkten Zugang zum Wohnhaus hat. Die Hobelspäne werden wöchentlich erneuert.
In der Außenvoliere wird, je nach Verschmutzung des Bodens, die Walderde (unter den Sitzstangen) ausgetauscht. Für das Trinkwasser habe ich automatische Tränken eingebaut, da die Volieren in einer Reihe gebaut sind, die täglich abgesaugt und einmal in der Woche ausgewaschen werden. Badewasser wird täglich erneuert, da alle Stare gerne und ausgiebig baden.

Futter
Ein gutes Weichfresserfutter (Beo Grobfutter von Vitakraft), Beoperlen, Hundefutter (Eukamuba Paggy, hat die Größe von Beoperlen), pro Vogel 10 Mehlwürmer und verschiedene Arten von Obst, Beeren und Früchten. Bananen werden nicht angenommen.

Zucht
Angeboten wurden drei verschiedene Nistkästen, angenommen wurde ein Nistkasten in der Innenvoliere von der Größe 17 x 17 x 28 cm (B x T x H) mit einem Einflugloch von 7 cm und in ca. 2 m Höhe angebracht. Das Nest wird nur vom 1,0 gebaut, als Nistmaterial wird Hobelspäne, feine Wurzeln, Heu, Stroh und Gras angenommen.
Die Brutzeit beginnt im April und endet im Juli, oft folgt eine zweite Brut, das ist bei mir aber erst einmal vorgekommen. Das 0,1 legt 2-4 Eier und bebrütet sie allein. Die Eier werden 15 Tage bebrütet und nach 25 Tagen verlässt der Jungvogel das Nest. Meine Purpurglanzstare konnten sofort fliegen und nicht wie in manchen Berichten zu lesen ist, dass die Jungvögel die ersten Tage an der Erde umherlaufen.
Gefüttert werden die Jungvögel von beiden Altvögeln. Zur Aufzucht der Jungvögel werden frisch gehäutet und verpuppte Mehlwürmer, Maden, Pinkys, Buffalos, Grashüpfer, Heimchen und gefrostete Ameisenpuppen gereicht. Nach ca. 4 Tagen werden die Buffalos, Pinkys und Ameisenpuppen nicht mehr angenommen, ich nehme an, dass es an der Größe liegt.

Beringt habe ich die jungen Purpurglanzstare am 5. Tag mit 4,5 mm Ringen. Leider musste ich feststellen, dass die Altvögel die Ringe mit Jahresfarben immer aus dem Kasten geworfen haben, es wäre ja nicht so schlimm, aber leider hing der Jungvogel immer am Ring. Deshalb nehme ich in den letzten Jahren nur noch Alu-Ringe, damit sind die Verluste an Nachzuchten nur noch gering. Mit den Ringen machten es alle meine Stare so, wie z. B. Pagodenstar, Dreifarbenglanzstar, Purpurglanzstar, Grünschwanzglanzstar und auch die Schmalschnabelstare warfen immer die bunten Ringe aus dem Kasten.

Krankheiten
Luftröhrenwürmer machen sich durch Niesen und anschließendem Würgen (der Vogel will den Wurm aus würgen) des Vogels bemerkbar. Zur Vorbeugung gebe ich im Frühjahr und Herbst Supra-Cell SC90 Tropfen ins Trinkwasser und bei Befall Conevra+-L Pulver auch ins Trinkwasser und auf einen halben Apfel gestreut. Bei Schnupfen gebe ich Supra-Cell SC30 Tropfen.

Literatur:
Über Beschreibung/Verbreitung/Lebensweise;
Wolfgang BAARS: Insektenfresser; Ulmer Verlag.

   

Fotos: B. Simon (2017)

Veröffentlicht von Herrn Gerhard Ritters