28 Jul, 2017

Grüne Jagdelster

Jagdelster (Grüne Jagdelster)

Ordnung:  Passeriformes (Sperlingsvögel)
Familie: 
Corvidae (Krähenverwandte / Rabenvögel)

Wissenschaftlich: Cissa chinensis
Englisch:
      Green Magpie
Französisch:
 Pirolle verte
Niederländisch
Groene Kitta

Cissa chinensis hat 5 Subspezies
   Cissa chinensis chinensis
   Cissa chinensis margaritae
   Cissa chinensis robinsoni
   Cissa chinensis klossi
   Cissa chinensis minor

Nachstehender Bericht wurde mit freundlicher Genehmigung den AZ-Nachrichten 4/2000 entnommen. Verfasser: K. Wurst

Beitragsfoto: S. Fischer, Jagdelster mit etwas zu langem Oberschnabel (2020)

Fotos: S.-R. Richter (2017)

Verbreitung
Die Herkunft diese tropischen Rabenvogels ist Indien, China, Malaysia, Sumatra und Borneo.

Beschreibung
Männchen und Weibchen sind nur schwer zu unterscheiden. Die Grundfarbe dieser Elster ist gelb, der Kopf ist grün. Um die Augen zieht sich ein schwarzes Band, das bis zum Nacken reicht. Das Grün, welches vom Augenband unterbrochen wird, zeigt sich nochmals auf den Rücken. Die Flügeldecke leuchtet in einen schönen Rotbraun. Der kräftige Schnabel ist dunkelorange, ebenso die Füße.

Haltung und Zucht
Über die Erfahrung der Zucht möchte ich nun berichten: Die Vögel besitze ich bereits seit vier Jahren. In den ersten beiden Jahren war über ein festzustellendes Brutverhalten nichts zu erkennen. Ursache hierfür war vielleicht die Fütterung. Meine Jagdelstern erhielten als Grundfutter eine Weichfuttermischung. Daneben reichte ich ihnen jede Art von Obst, sowie Mehlwürmer. Zwischendurch erhielten sie rohes, gehaktes Rinderherz. Immer mehr merkte ich, dass die Vögel zuerst das Rinderherz nahmen, bevor anderes Futter angenommen wurde. So stellte ich nach den ersten beiden erfolglosen Jahren die Zusammensetzung des Futters um. Ich reichte ihnen vermehrt Lebendfutter wie junge Mäuse, Eintagsküken, sowie Maden zu ihrem Grundfutter hinzu.

Im März 1998 reagierten meine Vögel auf die Fütterung recht laut, sowie wildumherfliegend. An einer Ecke der Voliere stellte ich fest, dass bereits mit dem Nestbau begonnen wurde. Als Grundlage des Nestes diente in der Ecke befestiges Geäst. Meine Freude wurde noch größer, als nur wenige Tage später drei Eier im Nest lagen. Nach einer Brutzeit von zwanzig Tagen schlüpften daraus drei Jungvögel, welche von den Eltern auch gut gefüttert wurden. Allerdings war meine Freude nur von kurzer Dauer. Nach einer Woche sah ich beim Füttern alle Jungvögel tot auf den Volierenboden liegen. Was war die Ursache? War es die Beringung? Eine falsche Zusammenstellung des Futters etc.? Im Laufe des Jahres zeigten die Elstern keine Anzeichen für eine zweite Brut.

Auch das Jahr 1999 begann nicht vielversprechend. Das Frühjahr war schon fast vorbei, und so hatte ich schon fast aufgegeben an junge Elstern zu denken. Doch Anfang Mai stellte sich das gleiche Verhalten wie im Vorjahr ein und so bauten meine Elstern wieder ein Nest. Diesmal legten sie vier Eier, woraus nach zwanzig Bruttagen drei Junge schlüpften. Das 4. Ei war nicht befruchtet. An die Beringung wagte ich mich diese Jahr wesentlich später, da ich befürchtete, dass dies die Ursache des Mißerfolges des vergangenen Jahres war. So wurden die Jungvögel nach ca. drei Wochen beringt. Das ist nur deshalb möglich, weil der Körper des Vogels recht schnell heranwächst, die Füsse jedoch passen sich sehr spät dem Körper an. Diesmal wurde die Beringung nicht übelgenommen. Der Nachwuchs entwickelte sich gut und die Jungvögel verliessen nach ca. 4 Wochen das Nest.

(Jungtiere auf einer Börse)

Zusammenfassend kann ich sagen, dass meines Erachtens die Zusammenstellung des Futters wesentlich mit dem Nachzuchterfolg dieser Vögel verbunden ist. So kann ich nur hoffen, dass ich mit meinen Bericht vielleicht das Interesse an diesen herrlichen Vögeln bei einigen Züchtern geweckt habe.

Herausgeber: Gerhard Ritters