Gelbscheitelbülbül
Gelbscheitelbülbül
Familie: Pycnonotidae
Wissenschaftlich: Pycnonotus zeylanicus
Englisch: Straw-headed Bulbul
Französisch: Bulbul à tête jaune
Niederländisch: Geelkruin-buulbuul
Es gibt keine bekannte Subspezies (monotypisch)
In der aktuellen „Roten Liste“ der IUCN (Juni 2019) ist der Gelbscheitelbülbül (Pycnonotus zeylanicus) als vom Aussterben bedroht (CR) genannt. Dieser Beitrag ist also als jetzt, 2019, als „Historie“ zu betrachten.
Verbreitung
Der Gelbscheitelbülbül ist beheimatet auf den Inseln Sumatra, Borneo und Java, aber auch in Malaysia und in Thailand wird er angetroffen.
Lebensweise
Bevorzugt bewohnt er das Untergehölz und das Buschwerk der lichten Uferwaldungen. Wasser sollte in der Nähe sein. Der Gelbscheitelbülbül ernährt sich wie eigentlich alle Bülbülarten von Früchten, insbesondere von Beeren. Er nimmt jedoch auch Insekten zu sich. Diese werden nicht im Flug erjagt, sondern vom Blattwerk abgelesen oder auf den Boden erbeutet. Er ist ein geselliger Vogel, der in kleinen Gruppen von vier oder fünf Vögeln, manchmal auch mehr, umherzieht und auch in der Nähe des Menschen beobachtet wurde.
Beschreibung
Die Kopffärbung ist strohgelb, mal dunkler mal heller (die unterschiedliche Färbung ist jedoch kein geschlechtsspezifisches Merkmal). Sie haben schwarze Augen- und Wangenstreifen und eine weiße Kehle. Rücken und Schwanz sind dunkelbraun und die Flügel aschgrau, wobei die Handschwingen von olivgrünen Federn gesäumt sind. Brust und Körperseiten erscheinen bräunlich bis grau, der Bauch ist bräunlich-weiß. Der Schnabel ist schwarz, die Füße sind bleigrau, die Augen bräunlich-rot.
Die Geschlechter sind kaum von einander zu unterscheiden. Weibliche Tiere wirken kleiner und gedrungener, insbesondere kurzhalsiger. Auch ist der Schwanz kürzer. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Gesang. Zwar singen auch die Weibchen, jedoch beschränken sie sich darauf, in den laut vorgetragenen Gesang der Männchen einzufallen oder diesen kurz fortsetzen.
Haltung
Gelbscheitelbülbüls unterscheiden sich von den anderen häufiger eingeführten Bülbülarten nicht nur durch Aussehen und Gesang, sondern besonders durch ihr Verhalten. Während andere Bülbüls zutraulich und auch zahm werden, bleiben Gelbscheitelbülbüls auch bei längerer Haltung überaus scheu und können auf Störungen panikartig reagieren. Eine Haltung im Käfig ist alleine schon aus diesem Grund abzulehnen. Die beste Unterbringung ist eine geräumige biotopgerechte eingerichtete Voliere. In solch einer Umgebung erweisen sie sich als lebhafte und auch robuste Vögel, die auch niedrige Temperaturen vertragen. Allerdings sollte bedacht werden, dass sie im Herkunftsland das tropische Tiefland bewohnen. Bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad fühlen die Vögel sich nicht mehr wohl. Eine Überwinterung ist also nur im geheizten Schutzhaus möglich. Gelbscheitelbülbüls nehmen sehr gerne Sonnenbäder, entweder auf einen Ast, aber auch auf den Boden. Untereinander sind sie sehr friedlich. Es sind sehr wachsame Vögel, nehmen jede ihnen verdächtige Erscheinung sofort wahr und stoßen ihren Warnruf aus.
Herausgeber: Gerhard Ritters